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Einerseits gab es in den letzten Jahren einen fast inflationären Gebrauch des Begriffs „Trauma“, andererseits gibt es die fatalen Auswirkungen von nicht erkannten Traumata, die leider viel zu oft als neurotische Störung diagnostiziert werden und eine kontraindizierte Behandlung zur Folge haben. Das wiederum führt im schlimmsten Fall zu ständigen Retraumatisierungen....für Betroffene geht das mit lebensbedrohlichen Zuständen einher. Glücklicherweise wurde auf diesem Feld sehr viel geforscht, auch im Feld der transgenerationalen Traumatisierung. Wer Bücher von Sabine Bode gelesen hat (z.B. „Die vergessene Generation“, „Kriegsenkel“) bekommt eine Ahnung davon, wie viel wir immer noch mit den Auswirkungen von Krieg und Flucht zu tun haben. Durch die aktuelle politische Situation wird einiges getriggert und man darf gespannt sein, wie wir es schaffen, mit dieser großen Herausforderung umgehen zu lernen. Besonders interessant finde ich den Zusammenhang zwischen Traumatisierung, Sucht und Depression. Traumatisierte Menschen müssen über eine unglaublich große Lebenskraft und einen unbändigen Lebenswillen verfügen, sonst würden sie nicht weiterleben können. Im Wechsel zwischen stabilisierenden und aufdeckenden Methoden erfolgt eine langsame, achtsame und kontrollierte Annäherung zum traumatischen Geschehen und Erleben. Am Ende eines längeren therapeutischen Prozesses steht das Akzeptieren, das Integrieren und das Verwandeln. |